Tag des offenen Denkmals

BERLIN – STADT DER VIELFALT

Berlin ist eine Stadt, die sich immer wieder neu erfindet, die viele Brüche erlebt und viele Spuren der Geschichte bewahrt hat und in der unterschiedliche Kulturen und Religionen zusammenleben. Entsprechend vielfältig und unerschöpflich ist die Denkmallandschaft Berlins. Die Denkmale dokumentieren die Geschichte der Stadt und sind unser kulturelles Gedächtnis. Sie spielen eine herausragende Rolle für die Identität Berlins und die Identifikation der Menschen mit ihrer Stadt. Unter dem diesjährigen Motto „Zeitzeugen der Geschichte“ wollen wir am Tag des offenen Denkmals die Bedeutung der Denkmale als lebendige Erinnerungsorte und aktive Orte der Begegnung würdigen.
 
Als Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ist es mir wichtig, dass Denkmalpflege und Stadtentwicklung zusammen gedacht werden. Dann können Denkmale Halt und Impuls zugleich sein. Deshalb setzt sich der Berliner Senat aktiv für wichtige Zeitzeugen und deren Erhalt ein. So zum Beispiel im Fall der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße. Sie ist als Denkmal ein Zeitzeuge der Geschichte und durch das Centrum Judaicum ein Erinnerungsort von internationaler Bedeutung. Mit Mitteln der regionalen Wirtschaftsförderung soll das Gebäude für den Besucherverkehr unter anderem im Hinblick auf die Barrierefreiheit verbessert und wichtige Maßnahmen zum Erhalt der denkmalgeschützten Substanz durchgeführt werden. Ich lade Sie herzlich ein, das außergewöhnliche Gebäude am Tag des offenen Denkmals selbst zu erkunden.
 
An anderen Orten der Stadt gibt es besondere Jubiläen zu feiern. Die älteste Moschee Deutschlands im Stadtteil Wilmersdorf wird in diesem Jahr 100 Jahre alt und erstrahlt nach aufwendiger Sanierung, die unter anderem durch das Landesdenkmalamt unterstützt wurde, wieder in ihrem ursprünglichen Glanz. Bereits 1624 wurde die Rixdorfer Schmiede erstmals urkundlich erwähnt. Auch nach 400 Jahren wird hier noch die Kunst des Schmiedehandwerks gepflegt.
 
Denkmalschutz ist eine öffentliche Aufgabe, aber keine Selbstverständlichkeit: Ohne die breite Unterstützung von Eigentümerinnen und Eigentümern, Ehrenamtlichen und nicht zuletzt einer interessierten Öffentlichkeit ist er nicht zu leisten. Die amtliche Denkmalpflege ist auf Menschen angewiesen, die um den Wert des baulichen Erbes wissen und es aus eigenem Antrieb pflegen, erhalten und über seine Bedeutung aufklären. Ein ganz besonderer Dank geht deshalb an alle Veranstalterinnen und Veranstalter für ihr anhaltendes, ehrenamtliches Engagement. Berlin ist voller spannender Bauten, die beeindruckende Geschichten erzählen und Dank ihres Einsatzes zum 32. Tag des offenen Denkmals in Berlin erlebbar sind.
 
Christian Gaebler
Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen